ACP – Autologes Conditioniertes Plasma
In der Human- und Veterinärmedizin wird ACP seit vielen Jahren zur orthopädischen Behandlung eingesetzt. Es wird in empfohlen bei Verletzungen der Sehnen, Bänder und Muskeln. ACP nutzt die körpereigenen Regenerationskräfte. Bisher sind keine Nebenwirkungen bekannt, da körpereigenes Plasma eingesetzt wird.
Der Heilungsprozess
Die Heilung nach einer Verletzung besteht aus einer Reihe gut abgestimmter und komplexer Prozesse. Hierbei spielen Proteine (d.h. Eiweiße) im Blut eine entscheidende Rolle, denn sie fördern die effektive Gewebereparatur. Eine Vielzahl der Proteine, die am Heilungsprozess beteiligt sind, stammen aus bestimmten Blutbestandteilen, den so genannten Thrombozyten bzw. Blutplättchen.
Wenn es zu einer Verletzung kommt, werden die Thrombozyten aktiviert und sie beginnen, sich an der verletzten Stelle zu sammeln, um heilungsfördernde Proteine auszuschütten. Diese Proteine nennt man Wachstumsfaktoren. Das ist der erste Schritt im Heilungsprozess.
Seit vielen Jahren werden Blutprodukte in den unterschiedlichsten Therapieformen eingesetzt. Neue Studien und Technologien haben die positiven Eigenschaften von Thrombozyten aufgedeckt und den Einsatzbereich von Blutprodukten bei orthopädischen Verfahren für Menschen, Hunde und Pferde ausgeweitet.
Was ist autologes conditioniertes Plasma?
Autologes Conditioniertes Plasma ist ein Blutprodukt, bei dem das körpereigene Plasma des Patienten abgetrennt wird.
Der Tierarzt entnimmt mithilfe einer Nadel und einer speziellen Spritze eine kleine Menge Blut (15ml), die anschließend zentrifugiert wird. Dabei werden im Blutplasma enthaltene Thrombozyten und regenerative Wachstumsfaktoren getrennt und konzentriert.
Die Thrombozyten werden außerhalb der Blutbahn aktiviert und setzen proliferative (z.B. Platelet Growth Factor (PDGF)) und morphogene Proteine (Transforming Growth Factor (TGF)) frei. Von diesen Wachstumsfaktoren ist bekannt, dass sie für die Knorpelheilung wichtig sind.
Die wesentlichen Wirkungen sind:
- Einleitung von Proliferation und Differenzierung verschiedener Zelltypen (z. B. Stammzellen, Osteoblasten und epidermale Zellen)
- Verbesserung/Modulation der Produktion von Kollagen, Proteoglykan und TIMP (Tissue Inhibitor of Metallo-Proteinases)
- Stimulation der Angiogenese
- Chemotaxis
Zu diesen positiven Wirkungen scheinen synergistische Wirkungen von Wachstums-faktoren beizutragen. Das Konzentrat der patienteneigenen Wachstumsfaktoren kann dann verwendet werden, um die Aktivierung und Bereitstellung von Zellen an einer Verletzung und somit die Heilung zu verbessern. Dieses mit Thrombozyten und Wachstumsfaktoren angereicherte Plasma wird in den verletzten Muskel, die Sehne, das Band, das Gelenk oder die Wunde injiziert.
Eine ACP Behandlung dauert ca. 20 Minuten.
In welchen Fällen hilft ACP?
Bei den meisten Verletzungen des Bewegungsapparates, der Bänder und Sehnen aber auch bei Muskel- und Sehnenentzündungen kann die Heilung durch ACP unterstützt werden.
Durch diese Hilfe zur Selbsthilfe wird die Genesung beschleunigt und eine schmerzfreie Beweglichkeit ermöglicht.
Text und Fotos mit freundlicher Genehmigung von Arthrex VetSystems, 50226 Frechen