Die Magendasseln parasitieren fast ausschließlich bei Unpaarhufern, also bei Pferden, Eseln oder Maultieren. Seltener kommen sie auch bei Hunden und auch beim Menschen vor und werden hier als „Hautmaulwurf“ bezeichnet, da sie sich unter der Haut entlangfressen. Als Symptom bilden sich rote Linien unter der Haut. Die Entwicklung wird in diesen Fehlwirten jedoch nicht abgeschlossen, und die Larven gehen im zweiten Larvenstadium zugrunde. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist daher nicht möglich (nur die Dasselfliege liegt die infektiösen Eier: siehe Lebenszyklus). Bei der Dasselfliege handelt es sich um eine acht bis 18 Millimeter große braune Fliege, die dicht behaart und von hummelähnlicher Gestalt ist.
Die Dassellarve (Magendassellarve) ist eine rötlich-braune, tonnenförmige, circa 1,5 Zentimeter lange Larve mit mehreren Dornenreihen am Rumpf und kräftigen Mundhaken.
Lebenszyklus
Die begatteten Weibchen der Magendasseln fliegen ihre Opfer an und legen die Eier in das Fell und verkleben sie dort. Die häufigste europäische Art nutzt bevorzugt dabei den Brust- und Bauchbereich oder die Beine zur Eiablage.
Aus den vor allem an den Vorderbeinen, Schultern und Flanken abgesetzten Eiern schlüpfen die Larven (Larve I) erst nach Berührung mit dem Speichel des Wirtstieres und haken sich mit den Mundhaken in der Zunge oder der Wange fest. Durch Belecken dieser Stellen gelangen die Larven I in die Maulhöhle. Sie bohren sich in die Schleimhaut der Maulhöhle und verweilen hier für drei bis vier Wochen. Es kann zu Schwellung des weichen Gaumens und Entzündung der Zunge, gefolgt von Kau- und Schluckbeschwerden, kommen.
Nach ihrer darauf folgenden Verpuppung und Häutung zur Larve II wandern sie in ihren eigentlichen Ansiedlungsort im Magen. Mit Hilfe ihrer Mundhaken bohren sie sich als Larve II und später als Larve III tief in die Magenschleimhaut ein, was chronische Magenschleimhautentzündungen mit Geschwürbildung zur Folge hat. Gelegentlich kommt es sogar zu Magendurchbruch mit nachfolgender Bauchfellentzündung.
Die reifen Larven III werden nach einem acht- bis zehnmonatigen Aufenthalt im Magen zu Beginn der warmen Jahreszeit schließlich mit dem Kot ausgeschieden. Ihre nachfolgende Verpuppung findet in der Außenwelt statt. Nach einer Puppenruhe von drei bis vier Wochen schlüpfen die Dasselfliegen und beginnen unmittelbar nach der Paarung mit der Eiablage. Die Fliegen besitzen keine Mundwerkzeuge zur Nahrungsaufnahme. Daher überleben sie höchstens drei Wochen, in denen sie die Eier ablegen.
Erkennung
Abgesehen von der Magenspiegelung (Gastroskopie) stehen keine sicheren Routineverfahren zur Erkennung des Befalls mit Magendassellarven beim Pferd zur Verfügung. Auch findet man nur selten Larven im Kot. Im Sommer und Herbst sind die an den Haaren abgelegten Eier ein Hinweis für einen zu erwartenden Befall. Als klinische Erscheinungen können Koliken, wechselnder Appetit, Durchfall, Abmagerung und Blutarmut auftreten. Besonders bei Fohlen sind Entwicklungsstörungen, Leistungsminderung, verringerte Widerstandskraft und selten auch Todesfälle zu beobachten. Bekämpfung
Eine medikamentelle Abtötung der Larven im Verdauungstrakt der Pferde führt zur Unterbrechung des Entwicklungszyklus. Durch geeignete Präparate sind die Wanderlarven und die bereits festsitzenden Magendasseln abzutöten. Es sollten möglichst alle Pferde behandelt werden, um das Risiko einer Neuinfektion im folgenden Sommer deutlich zu reduzieren.
Zeitpunkt der Entwurmung
Um den empfohlenen Zeitraum der Entwurmung nachvollziehen zu können, ist es wichtig, den Lebenszyklus der Magendassel zu kennen. Es ist wichtig, den Zeitpunkt zur Bekämpfung abzupassen, an dem die Larven bereits in den Magen gewandert sind. Die erwachsenen Dasselfliegen in Mitteleuropa haben nur eine kurze Flugperiode von Ende Juni bis August (vereinzelt bis Ende Oktober). Zur Eiablage bevorzugen die Weibchen warme und sonnige Tage. Die geschlüpften Larven (siehe Lebenszyklus) benötigen etwa drei bis vier Wochen bis sie von der Schleimhaut des Schlundes bis in den Magen gewandert sind.
Daher gibt es lediglich einen Termin, ab dem frühestens entwurmt werden sollte (nicht vor Mitte November), aber keinen zu späten Termin. Allerdings sollten die Pferde spätestens vor Austrieb auf die Weiden entwurmt werden, um eine Verseuchung der Weiden mit den Larven III zu vermeiden.
Allerdings: Je länger die Larven sich in der Magenschleimhaut befinden, desto größer ist ihre Schadwirkung für Ihr Pferd! Als unterstützende Bekämpfungsmaßnahme wird empfohlen, die am Haarkleid der Pferde anhaftenden Eier zu entfernen.
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