Hier erfahren Sie alles Wichtige über Druse beim Pferd, eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die vor allem Pferde und Esel betrifft.
Was ist Druse?
Druse, medizinisch als „Coryza contagiosa equorum“ bekannt, wird durch das Bakterium Streptococcus equi, equi verursacht. Diese Erkrankung ist für Pferde extrem ansteckend, jedoch besteht keine Ansteckungsgefahr für andere Tiere oder Menschen. Besonders gefährdet sind Fohlen und geschwächte Pferde. Der Begriff „Druse“ leitet sich vermutlich von der Botanik ab und bezieht sich auf die mit Eiter gefüllten Lymphknoten, die bei betroffenen Tieren auftreten.
Krankheitsverlauf
Das Bakterium befällt hauptsächlich die oberen Atemwege. Zu den häufigsten Symptomen der Druse gehören:
– Anstieg der Körpertemperatur
– Appetitlosigkeit
– Mattigkeit
– Husten
– Eitriger Nasenausfluss
– Atemnot
– Schmerzhafte Schwellung der Lymphknoten
Die Krankheit beginnt oft mit hohem Fieber und kann in schweren Fällen zu Lymphknotenabszessen führen. Ein wichtiges Merkmal ist die schnelle Ausbreitung der Krankheit innerhalb eines Pferdebestandes.
Übertragung
Druse ist sehr ansteckend und kann sich rasch im gesamten Pferdebestand verbreiten. Die Übertragung erfolgt über:
– Gemeinsame Nutzung von Sätteln, Halfter, Tränken und Futtertrögen
– Direkten Kontakt zwischen Pferden durch Nasenausfluss und Auswurf beim Husten
– Menschen, die mit erkrankten Tieren in Kontakt kommen
– über Mistgabeln, Schubkarren,
Bei Verdacht auf Druse sollten erkrankte Pferde sofort isoliert und eine Stalldesinfektion durchgeführt werden. Genesene Pferde können die Bakterien bis zu vier Wochen nach Abklingen der Symptome weiterhin übertragen.
Diagnose
Die Diagnose der Druse kann nur durch einen Tierarzt gestellt werden. Als Goldstandart wird eine endoskopische Luftsackspülprobe entnommen und in einem Labor mittels PCR-Untersuchung analysiert. Diese Untersuchung dauert in der Regel 48 Stunden.
Eine Untersuchung eines mittels eines Nasentupfers ist im positiven Fall beweisend, gilt aber als unsicherer als Luftsackspülung.
Behandlung
Die Behandlung der Druse erfordert unbedingt die Konsultation eines Tierarztes, da eine unzureichende Behandlung im schlimmsten Fall zum Tod des Pferdes führen kann.
Bestimmungen zu Druse beim Pferd
In Nordrhein-Westfalen ist Druse weder anzeige- noch meldepflichtig. Der Amtstierarzt muss nicht informiert werden, und es gibt keine angeordneten Sperrungen von Ställen oder Absagen von Turnieren. Stallbesitzer sind jedoch verpflichtet, keine Tiere aus dem Bestand zu verbringen, bis die Wartezeit (circa drei bis vier Wochen nach Abklingen der letzten Symptome) abgelaufen ist.
Impfungen
Der verfügbare Druseimpfstoff bietet nur einen kurzfristigen Schutz von etwa drei Monaten und ist nicht frei von Nebenwirkungen. Eine Impfung ist nicht möglich, wenn die Erkrankung bereits im Stall ausgebrochen ist. Der Schutz besteht nur nach einer Grundimmunisierung, die aus zwei Impfungen im Abstand von zwei Wochen besteht.
Fazit
Druse beim Pferd ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die schnell zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann. Bei Verdacht auf Druse oder Fragen zur Impfung und Behandlung stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung. Schützen Sie Ihr Pferd und informieren Sie sich bei uns!
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